Der Rat vom Hausarzt 

Seltener krank durch Eisbaden und regelmäßige Saunabesuche    (für Südwestpresse Ulm)

 

von Dr. med. Jochen Kubitschek 

 

Von Abhärtung sprechen die Mediziner immer dann,  wenn sich ein Mensch bewußt oder unbewußt natürlichen Umgebungsreizen aussetzt - mit der Folge einer erhöhten allgemeinen Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Dies bezieht sich  keineswegs nur auf die Häufigkeit harmloser grippaler Infekte, sondern zusätzlich auch auf eine allgemeinen Verbesserung des Gesundheitszustandes. 

Eines weiß man heute sicher: Erst langfristige Anpassungen  - beispielsweise durch regelmäßiges Eisbaden oder Saunabesuche - bewirken im Organismus eine intensive Umstellungen, die sich auf die Gesundheit auswirkt.

An der Berliner Uniklinik Charite´ interessierten sich die Ärzte für die Frage ob Abhärtung tatsächlich wirkt und untersuchten daher unter anderem Saunagänger und Eisschwimmer, die bekanntlich die extremste Art der Abhärtung betreiben.  Die meisten regelmäßigen Saunabesucher gaben auf befragen an, daß sie ganz (27%) oder fast  (56%) frei von grippalen Infekten sind. Und hatten sie vor Beginn der regelmäßigen Saunabesuche Beschwerden mit den Gelenken, so gaben nach jahrelangen Saunabe­suchen 92% eine Besserung ihrer Schmerzen an.

Und noch eine interessante Untersuchung wurde in Ostdeutschland durchgeführt: In der  ehemaligen DDR wurde in einem Betrieb bereits 1957 im Zuge einer großen Grippewelle  eine wissenschaftliche Studie angefertigt, bei der sich zeigte, daß nur 5% der Saunagänger erkrankten, während von den sonstigen  Betriebsangehörigen bis zu 47% krank wurden. Außer­dem konnte unabhängig von dieser Grippeepidemie festgestellt werden, daß bei den Saunagängern auch langfristig die Häufigkeit und die Dauer von Infekten  deutlich reduziert war. Nach den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen spricht also tatsächlich vieles dafür, sich regelmäßig in die Sauna zu legen - oder sogar unter die Eisschwimmer zu gehen.